Mein Gedankenbuch

Lied im Leid

Lied im Leid

„Der du Zeit genug hast, alle Sterne zu zählen, Ideen genug, jedem einen Namen zu geben und einen so langen Atem, eine so kräftig anhaltende Stimme das unzählbare Himmelsheer herauszurufen, sollte es dir an Zeit fehlen, sich um jedes Menschenkind zu kümmern? Sollte es dir zu schwer sein, auch mich in meiner Bahn zu halten? Nein! Deine durchbohrte Hand hält mich. – Schlage nur ruhig, mein Herz.“

Was geschieht mit dem Glauben, wenn tiefes Leid ins Leben tritt? Erschüttert von der Krebsdiagnose ihres Mannes, beginnt die Autorin beinahe täglich Auszüge aus ihrem Leben und ihren Gedanken festzuhalten und nimmt den Leser mit, wenn sie sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, warum es begründet ist, Gott zu vertrauen. Tragende Antworten findet sie in der Lehre der Bibel. Poetisch tiefgründige Einträge wechseln mit Alltagsgeschichten, in denen geistliche Wahrheiten treffend verpackt sind. In einer Mischung aus Tage- und Andachtsbuch trägt dieses Buch die Melodie eines Liedes in die Welt, das von Gottes Treue erzählt.

„Ungemein ermutigend, an Gott festzuhalten.“

Lied im Leid

„Der du Zeit genug hast, alle Sterne zu zählen, Ideen genug, jedem einen Namen zu geben und einen so langen Atem, eine so kräftig anhaltende Stimme das unzählbare Himmelsheer herauszurufen, sollte es dir an Zeit fehlen, sich um jedes Menschenkind zu kümmern? Sollte es dir zu schwer sein, auch mich in meiner Bahn zu halten? Nein! Deine durchbohrte Hand hält mich. – Schlage nur ruhig, mein Herz.“

Was geschieht mit dem Glauben, wenn tiefes Leid ins Leben tritt? Erschüttert von der Krebsdiagnose ihres Mannes, beginnt die Autorin beinahe täglich, Auszüge aus ihrem Leben und ihren Gedanken festzuhalten und nimmt den Leser mit, wenn sie sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, warum es begründet ist, Gott zu vertrauen. Tragende Antworten findet sie in der Lehre der Bibel. Poetisch tiefgründige Einträge wechseln mit Alltagsgeschichten, in denen geistliche Wahrheiten treffend verpackt sind. In einer Mischung aus Tage- und Andachtsbuch trägt dieses Buch die Melodie eines Liedes in die Welt, das von Gottes Treue erzählt.

„Ungemein ermutigend, an Gott festzuhalten.“

Über die Autorin

Helena Neufeld, 1980 geboren, entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Lyrik und Schreibkunst.
Schreiben ist für sie „Malen mit Worten“, Stift und Papier ihr Wortatelier.
Ihre im Zeitraum von zwei Jahren gesammelten Einträge spiegeln einen schlichten, unerschütterlichen Glauben wieder und zeigen eine echte Perspektive im Umgang mit Leid auf.
Sie ist mit ihrer Jugendliebe verheiratet, steht ihm in seiner schweren Krankheit zur Seite und kümmert sich um die gemeinsamen fünf Kinder. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie in Nordrhein-Westfalen.

© photos by Mel Erdmann

Aktuelles

Es dauert ziemlich lange, bis so ein Buch fertig ist.

Zeit, in der sich mühsame Krebstherapie und Sonnentage abgewechselt haben.
Zeit, in der ein Kind eingeschult wurde und ein anderes die Schule abgeschlossen hat und zum ersten Mal Hörsaalluft schnuppert.
Es ist viel passiert.
Nach Tagen voller Schmerzen, ausgelöst durch die Nebenwirkungen der Chemotherapie, beschlossen wir im August, mit der ausdrücklichen Empfehlung des behandelnden Onkologen, die Therapie erst einmal zu beenden.
Andreas Körper erholt sich sichtbar von den Strapazen der Therapie.
„Genießen Sie jeden guten Tag mit Ihrer Familie.“ Den Rat versuchen wir zu beherzigen. Dabei liegt der Genuss des Lebens nicht unbedingt in den besonderen Dingen, die man noch gemeinsam erlebt, sondern gerade auch in der Belanglosigkeit des Alltags. Denn das ist das Leben.

Leider trügt der äußere Schein von Gesundheit. Verborgen im Innern wachsen die Metastasen jetzt ungehindert weiter. Manchmal ist es uns, als könnten wir die Uhr ticken hören.
Das ist beängstigend.
Doch es ist nicht hoffnungslos!

Nach wie vor sind da diese Worte, die Jesus Christus in Johannes 11, 25 sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“

Ja! Das glauben wir und klammern uns daran.
Denn das verändert alles. Es gibt uns die Gewissheit seiner Gegenwart mitten im Feuerofen. Es gibt uns den Trost seiner Nähe in der Dunkelheit der Löwengrube. Mehr noch, es gibt uns die Hoffnung auf etwas, das wir jetzt noch nicht sehen: das ewige Leben.
Herrlichkeit und Freude, Friede und Gerechtigkeit – der Weg dahin ist gebahnt durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.
Die Hoffnung, ewig bei dem Hirten unserer Seelen zu sein, ist unser realer Trost.

Helena, 16. Oktober 2021

Lebenslauf

Lasst mich euch heute in das Leben und Sterben meines geliebten Mannes, Andreas Neufeld, mitnehmen, vielleicht wird dies ein neues Licht auf diese Aussage werfen.

Der Tag der Geburt von Andreas war ein schöner Tag, denn am 7. Oktober 1974 wurde dem Ehepaar David und Elisabeth Neufeld ein wunderschöner, kleiner Sohn geboren und er wurde voller Liebe als Geschenk Gottes aufgenommen. Sie nannten ihn Andreas und hätten den Namen nicht besser wählen können, steht er doch für Tapferkeit, Tüchtigkeit und Mannhaftigkeit.

Er war der Jüngste von den acht Kindern seiner Eltern, wobei seine älteste Schwester bereits im frühen Kindesalter verstorben war.
Seine Kindheit bot Stoff für viele Geschichten, die er bis vor kurzem noch seinen eigenen Kindern erzählte. Sie liebten es, ihm zuzuhören, wenn er von seiner Kind- heit in Dschetysai erzählte. Es war so fremd und aufregend. Andreas erzählte gerne von den Ausflügen mit seinem Vater in die nahe Wüste, wo dieser Bienenstöcke hatte. Wenn er von dem Heulen von Schakalen sprach und von Skorpionen wurden Kinderaugen groß.

Auch die abenteuerliche Geschichte von seiner Flucht vor Jungs, die ihm das Rückgeld abnehmen wollten, musste er wiederholt erzählen. Sie sahen den Rest eines Maschendrahtzaunes dabei schon auf den rennenden Jungen zukommen, als er ihn genau oberhalb des Auges erwischte und er rücklings fiel und ohnmächtig liegen blieb, während sich die Taschendiebe aus dem Staub machten. 

Fast wollten die Kinder ihre Augen reiben, wie er es zeigte: Das Blut an den Händen sehen und sich bei dem Gedanken an die dreckige Pfütze schütteln, in der er es sich abwusch.Die Narbe wurde ehrfürchtig inspiziert.
Andreas hatte eine Kindheit voller Abenteuer, eine schöne Kindheit, denn er wurde geliebt.
Im Teenageralter bekamen seine Eltern endlich die Genehmigung nach Deutschland auszusiedeln.
Für ihn brachte das einige Herausforderungen mit sich, war doch das Schulsystem ein anderes als in Kasachstan. Er überwand diese jedoch und machte nach der Schule eine Ausbildung zum Tischler, sparte von seiner mageren Vergütung genug Geld zusammen, um sich sein erstes eigenes Auto kaufen zu können.
In all diesen Jahren hatte er viel aus der Bibel gehört und es zog ihn zu diesem Jesus, von dem dort die Rede ist. Er entschied sich, ihm zu glauben.
Da er keinen Militärdienst leisten wollte, trat Andreas den Zivildienst im Matthi- as-Claudius-Heim im sauerländischen Willingen an, nichtsahnend, dass diese Entscheidung sein ganzes Leben beeinflussen würde.
In den Tagen vom 17.-19. Februar 1995 verbrachte eine Teenager-Gruppe das Wochenende im besagten Freizeitheim, was nicht weiter interessant gewesen wäre, wäre da nicht dieser eine Abend gewesen und die Suche nach seinem Freund, die

schließlich dazu führte, dass sich zwei Paar Augen das erste Mal trafen und aneinan- der hängen blieben.
Es waren seine und meine Augen. Es war sein Lächeln, das mein junges Herz berühr- te, die Art wie er aus dem Stoff seiner Kindheit Geschichten zu formen vermochte. Aus dieser Begegnung wuchs Liebe, der Wunsch, miteinander das Leben zu teilen. Dieser Wunsch wurde Wirklichkeit, als Andreas und ich am 10.12.1998 standesamt- lich heirateten. Am 12.12.1998 versprachen wir einander in einer feierlichen Zeremo- nie vor dem Angesicht Gottes Treue und Liebe in guten wie in schlechten Tagen, bis der Tod uns scheiden würde.

Keiner von uns ahnte, wie voll unsere Ehe mit guten Tagen werden würde. Keiner von uns ahnte, wie schwer die schlechten Tage wiegen würden.
Andreas hatte seine Entscheidung, ein Leben mit Christus zu führen, im Sommer 1996 öffentlich bezeugt, indem er sich auf sein Bekenntnis des Glaubens taufen ließ. Deshalb war das, was wir uns wünschten, der Segen Gottes für den Bund unserer Ehe und diesen erlebten wir all die Jahre.

Gott schenkte Andreas und mir fünf Kinder: vor 21 Jahren Jannik, vor 19 Jahren Tim, vor 15 Jahren Emilia, vor 7 Jahren Linelle und vor 6 Jahren unseren jüngsten Sohn Jonah Mael.
Andreas liebte jedes seiner fünf Kinder von ganzem Herzen. Er liebte mich von ganzem Herzen.

Und er lernte, Jesus, seinen Erlöser und Heiland von ganzem Herzen zu lieben. Das geschah so: Wir hatten ein schönes Leben gemeinsam. Andreas hatte eine Arbeitsstelle als Staplerfahrer bei der Firma Miele, die er sehr mochte. Er hatte für seine Familie mit viel Fleiß ein Zuhause gebaut, der ganz normale Alltag einer 7-köpfigen Familie füllte ihn aus.

Bis zu jenem Tag, an dem alles anders wurde.
Ein Tag, der ihm bewusst machte, wie vergänglich das Leben, ja das Glück dieser Erde ist.
Es war der Tag seiner Krebsdiagnose.
Ein dunkler Tag.
Manches, was ihm vorher wichtig gewesen war, verlor an Bedeutung. Plötzlich war nur eins wichtig: Wenn ich sterbe, wo werde ich sein? Habe ich wirklich Frieden mit Gott?
Große Kämpfe fanden in seinem Inneren statt. Wir suchten Halt in Gottes Wort, der Bibel, lasen und beteten. Seine Unruhe blieb, er musste Gewissheit haben. Es waren wohl die dunkelsten Stunden seines Lebens, aber diese Frage musste für ihn absolut geklärt sein.
Das Licht durchbrach seine Dunkelheit, als nach langem Studieren der Bibel, nach langen Gesprächen zwischen uns beiden, unser ältester Sohn nach Hause kam, sich ans Klavier setzte und die Melodie des Liedes „Wie tief muss Gottes Liebe sein“ zu spielen begann.
Ich suchte den Text auf dem Smartphone heraus, legte ihm diesen vor und ging zu unserem Sohn ans Klavier. Während wir beide sangen, durchbrach die Wahr- heit des Evangeliums sein Herz und er sah es ganz klar und deutlich. Tränen liefen über sein Gesicht und seine Augen strahlten, als das Lied zu Ende war. „Jetzt begreife ich.“
Dieser Tag war ein ganzer Tag.
Ein Tag, der ganzen Hingabe. Ein Tag, des ganzen Vertrauens.
Ein Tag des ganz Ja-Sagens zu Gottes Wegen, wie auch immer sie aussehen mochten.
Denn er hatte verstanden, was für ein Ausmaß die Auswirkung dessen auf sein Leben hatte, was dort am Kreuz von Golgatha geschehen war: Er hat in Jesus Christus ewiges Leben!
Seit diesem Tag liebte er seinen Heiland innig und von ganzem Herzen. Unermüdlich dankte er ihm für diese Gnade.
Er wollte, dass aus dieser Zeit seiner Krankheit Lebensstunden werden, die seinen Herrn ehren. Er wollte auch anderen Menschen von dieser großen Hoffnung erzählen, dass Jesus die Auferstehung und das Leben ist und wer an ihn glaubt, leben wird, auch wenn er stirbt.
Deshalb ließ er keine Gelegenheit aus, ganz gleich wie es ihm ging, die Liebe Gottes zu bezeugen und vom Himmel zu reden.
Seine Krankheit dauerte etwa dreieinhalb Jahre. Es waren Jahre der Gnade, aber auch schwere Jahre. Andreas ertrug viel und tat dies geduldig, in völligem Vertrauen auf Gott.
Wie oft sahen wir ihn betend am Küchentisch, betend auf der Gartenliege.
Er liebte, er litt, er vertraute, er überwand.
Am 22. Juli 2022, nach fünf Tagen im Todestal, ging er um 0.30 Uhr in die Herrlichkeit Gottes ein.
Er sieht jetzt, was er geglaubt hat. Er wurde im Himmel erwartet. „Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über weni- gem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“ Matth. 25, 21
Welch eine Freude! Welch ein großer Tag für ihn!
Betrachtet man es so, lässt es sich vielleicht erahnen, was der Prediger im Sinn gehabt haben könnte, als er sagte: Der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt.

„Vertrauen ist nicht an gute Gefühle gebunden,
sondern an die Person, der es gilt.“

Kommentar

Lied im Leid.
Kann man singen, wenn man leidet?
Es ist ein Buch besonderer Art, weil darin nichts Ausgedachtes vorkommt.

Es beschreibt wahres Leben, wahre Gefühle, wahren Glauben an den einen wahren Gott. Es beschreibt Leid aus Liebe. Leid aus Mitgefühl, Leid in der Not eines geliebten Menschen, den eine unheilbare Krankheit getroffen hat.

Es beschreibt das Leben einer jungen Familie mit Kindern aus der Perspektive Gottes.

Es beschreibt den Konflikt zwischen der Frage „Warum?“ und der Annahme der göttlichen Liebe und Gnade, die auch in Zeiten des Leids da sind.

Dieses Buch zeigt auf eine besondere Art und Weise, wie Dinge und Begebenheiten aus dem Alltag mit allen Höhen und Tiefen die göttliche Wahrheit darstellen.

Dieses Buch beschreibt das Herz einer gläubigen Ehefrau und Mutter, die den Herrn Jesus liebt und ihn an erster Stelle ihrer Prioritätsliste hat.

Willst Du Jesus kennenlernen? Ihn besser kennenlernen? Willst Du das Leben mit Jesus kennenlernen? Dieses Buch möchte und wird Dir dabei sicher helfen.

Gennadi Töws
Leiter einer Freikirche in OWL

Das sagen andere:

"Ein Mensch, in dessen Gegenwart man sofort die ansteckende Liebe zu Gott spürt. Sie interessiert sich für ihr Gegenüber. Mein Vorbild in weiser Lebensführung."
"Eine Frau, die im Dienen ihre Kraft hat und dadurch ein Segen ist. Ihre Treue zu Jesus und zu seinem Wort sind ihre Stärken."
"Ich bewundere ihr unerschütterliches Vertrauen in Gott. Trotz eigenem Schmerz ist sie ermutigend für ihr Umfeld. Ihre Liebe zur Bibel ist genau so echt, wie die zur Literatur - man spürt das Feuer förmlich und es steckt einen an."
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